In einem rückblickenden Beitrag über die Schwimmabteilung des TuRa Freienohl sind zunächst zwei Voraussetzungen zu erwähnen, ohne diese sportliches Schwimmen in Freienohl nicht möglich gewesen wäre. Da war zunächst einmal die Entscheidung der Freienohler Gemeindevertretung, ein Hallenbad im Ohl zu bauen. Dieses Bad wurde dann 1966 Wirklichkeit. Die Konzeption eines Lehrschwimmbeckens mit einem über die ganze Fläche verstellbaren Boden, hat sich über alle Jahre hinweg bestens bewährt. Die Verstellmöglichkeit des Hubbodens erlaubt Babyschwimmen, Anfängerschwimmen, Badespaß für Jung und Alt und darüber hinaus auch sportliches Schwimmen.
Nachdem in Freienohl die äußeren Voraussetzungen für den Schwimmsport geschaffen waren, ergriffen einige Frauen und Männer im TuRa im Jahre 1970 die Initiative und gründeten zu Beginn des Jahres 1971 die Schwimmabteilung.
Der spätere erste Vorsitzende der Schwimmabteilung Gerhard Brüsewitz schrieb am 27.01.1971 an Heinz Eue folgende Einladung, die uns als erstes Dokument der Schwimmabteilung erhalten blieb und daher hier auszugsweise zitiert werden soll:
„Liebe Jungen und Mädchen, sehr geehrte Eltern, werte Sportfreunde!
Der Sport spielt in unserem Land im privaten und öffentlichen Leben eine immer größere Rolle. Millionen von Bürgern finden in sportlicher Betätigung Freude und Entspannung, aber auch ein Mittel für die Erhaltung ihrer Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Die Jugend findet in ihm eine Bestätigung ihres vitalen Leistungswillens und strebt ihren großen sportlichen Vorbildern nach. Auch der TuRa Freienohl will diesem Streben Rechnung tragen und hat deshalb durch eine außerordentliche Mitgliederversammlung am 24. Januar 1971 eine Schwimmabteilung ins Leben gerufen…"
Die Schwimmabteilung wurde gegründet, Gerhard Brüsewitz übernahm den Abteilungsvorsitz und Heinz Eue wurde zum Sportleiter der noch jungen Abteilung bestellt. Am Sonntag, dem 12. September 1971 starteten erstmals die TuRaner Schwimmer bei einem Wettkampf in Lendringsen mit 26 Teilnehmern.
Am 17. November 1971 fand die erste Schwimmmeisterschaft der Gemeinde Freienohl im Hallenbad im Ohl statt. Die Schwimmabteilung entwickelte sich recht rasch zu einer starken Abteilung im TuRa. Heute zählt sie über 200 Aktive und Helfer.
Aus Altersgründen übergab Sportkamerad Brüsewitz die Leitung der Schwimmabteilung am 23.01.1977 an Heinz Vollmer. Dieser hatte schon einige Jahre in der Abteilung als Trainer gearbeitet. Er führte die Abteilung mit Heinz Eue als Sportwart bis Ende 1980. Aus beruflichen Gründen konnte Heinz Vollmer die Schwimmabteilung nicht mehr weiterbetreuen und übergab die Geschicke der Abteilung am 07.02.1981 einem neuen Vorstand. Neben dem seit der Abteilungsgründung immer im Vorstand tätigen Heinz Eue, konnte sich Klaus Hengesbach als Abteilungsleiter all die kommenden Jahre auf Gertrud Görgens als Stellvertreterin stützen.
Die ersten größeren Erfolge der Schwimmer waren unter der Trainingsarbeit von Heinz Vollmer zu verzeichnen. So meldeten die Schwimmer seit 1976 immer wieder erfolgreiche Teilnehmer bei den Südwestfälischen Meisterschaften. Im Jahre 1978 konnte erstmals in der Geschichte der Abteilung mit Christoph Vollmer ein Teilnehmer zu den Westdeutschen Meisterschaften geschickt werden. Er belegte einen beachtlichen 12. Platz über 400 m Freistil.
Seit Sommer 1979 trainierte Friedrich Aumann die Wettkampfmannschaft des TuRa. In dieser Zeit zeigten sich die großen sportlichen Erfolge der Schwimmer aus Freienohl. Neben sehr guten Plazierungen bei Schwimmfesten waren die Mädchen und Jungen aus Freienohl bei Jahrgangsmeisterschaften auf überregionaler Ebene erfolgreich. Unter den Erstplatzierten bei den Südwestfälischen Jahrgangsmeisterschaften waren zum Teil mehrfach erfolgreich - Elke Aumann, Erika Folle, Sylvia Görgens, Tanja Müller, Eva Pfitzner, Christoph Vollmer, Andreas Neise, Frank Nolte.
Darüber hinaus zeigten Elke, Sylvia, Eva, Christoph und Frank besondere Leistungen, so dass sie zu den Westdeutschen und teilweise zu den Deutschen Schwimmmeisterschaften gemeldet werden konnten. Beachtliche Erfolge hatten dabei Elke Aumahn und Eva Pfitzner mit Westdeutschen Titeln und Plazierungen bei den Deutschen Meisterschaften zu verzeichnen.
Nicht unerwähnt können in einer Leistungsbilanz der Schwimmabteilung des TuRa Freienohl weiterhin folgende Sportlerinnen und Sportler bleiben:
Carmen Bräutigam, Evelin Brüner, Stefanie Buchstein, Kerstin Draeger, Steffi Eue, Marion Flechtner, Andrea Krick, Cornelia Löpert, Senta Raulf, Astrid und Elke Schöpe, Heike Siepe, Edeltraud Trumpetter, Gerlinde Schröder, Elisabeth und Ingeborg Weber, Ute Zacharias, Martin Albers, Hans-Jochen Baier, Karl Dehler, Bernd und Josef Figge, Thorsten Graw, Bernd Grelka, Bernhard Knabe, Frank Loos, Marco Sommer, Christian und Hendrik Stang, Ricci Stark, Michael Tielmann, Dietmar und Udo Werner. Sie haben in den Anfangsjahren manchen Preis und Pokal für den TuRa heimgeholt und sind zum Teil heute noch aktiv als Schwimmer oder immer wieder bereit, helfend einzuspringen. Trotz aller Erfolge hatten und haben die Schwimmer besondere Trainingsprobleme. Schwierigkeiten bereiteten in all den Jahren den Verantwortlichen aus der Schwimmabteilung die sportlich eingeschränkten Verhältnisse im Freienohler Bad, das mit der 16,66 m Bahn nur Anfängerschwimmen erlaubt.
Von 1973 bis Ende April 1978 trainierten und starteten daher die Freienohler Schwimmer in der SSG Ruhrtal, die sich aus den Vereinen Aegir Arnsberg, TuS Oeventrop und dem TuRa Freienohl gebildet hatte. Bedingt durch die kommunale Neugliederung orientierten sich die Schwimmer aus Freienohl nach Meschede und gründeten mit dem SSV Meschede die Startgemeinschaft Schwimmen (SGS) Meschede. Diese Startgemeinschaft aus den Schwimmabteilungen der beiden Vereine bestand viele Jahre und ermöglicht den Freienohlern bis heute im Hallenbad in Meschede zu trainieren. Die Trainingsarbeit in Meschede verlangt jedoch von den Eltern, Schwimmern und den Betreuern recht viel Idealismus und Zeiteinsatz.
Neben der zeitaufwendigen Anfahrt brachte die Neueinteilung der Schwimmzeiten in den Mescheder Bädern ab Mai 1982 den Schwimmern einen erheblichen Nachteil. Die Bahn in Meschede steht erst ab 20.00 Uhr für Trainingszwecke zur Verfügung. Diese Zeit ist für Kinder unter 14 Jahren zu spät. Obwohl die Entwicklung in der Schwimmabteilung in den letzten Jahren bei den jüngeren Schwimmern sehr erfreulich ist, fehlt aus den oben genannten Gründen die mittlere Altersgruppe fast völlig.
Im Laufe der Jahre erlebte die Schwimmabteilung viele sportliche Höhepunkte. So sei neben den errungenen Titeln auf regionaler und überregionaler Ebene auch auf unser alljährlich stattfindendes überregionales Schwimmfest im November hingewiesen. Im Jahre 1987 hatten wir mit 849 Starts ein Rekordergebnis, um das uns mancher Verein beneidet. Die schwierigen Trainingsmöglichkeiten für die älteren Schwimmer verursachten jedoch leider auch den Wechsel manch guten Talentes zu anderen Abteilungen des TuRa bzw. zu Nachbarvereinen. Dort können sie eine sportliche Förderung erfahren, die in Freienohl schwer zu ermöglichen ist.
Die Schwimmabteilung betreibt intensive Nachwuchsförderung und versteht sich unter den genannten Bedingungen als eine Abteilung, die Kinder und Kleinkinder sowie deren Eltern über das Element Wasser für den Vereinssport gewinnen möchte. Die im Gründungsaufruf von 1971 genannten Grundsätze haben weiterhin in unserer Abteilung Gültigkeit.
Vorstand und Trainer der Schwimmabteilung sehen ihren Auftrag zunächst einmal darin, Kinder an den Schwimmsport heranzuführen und ihnen alle Stilarten des Schwimmens fachgerecht zu vermitteln. Weiterhin wollen wir Sport und Spaß mit der Integration in Gruppen verbinden und jeden nach seinen Möglichkeiten zu sportlichem Leistungswillen führen.
Nicht unerwähnt sollen die Verdienste vom Schwimmeister Heinz Eue für den TuRa Freienohl und hier insbesondere um den Schwimmsport bleiben. Er ist nicht nur seit der Gründung der Schwimmabteilung im Vorstand tätig gewesen, sondern er hat es bei seinem täglichen beruflichen Einsatz im Schwimmbad auch immer wieder verstanden, das Interesse bei Kindern und Erwachsenen für den Schwimmsport und für die Vereinsarbeit zu wecken.