Der Anfang

Die Geschichte der Tischtennisabteilung des TuRa Freienohl beginnt im Februar 1955. Auf vielseitigen Wunsch fand am 24. Februar 1955 die vom damaligen zweiten Vorsitzenden des TuRa Freienohl, Ernst Wendt, einberufene Gründungsversammlung der Abteilung im Vereinslokal Hellmann statt.


Der erste Abteilungsleiter Alfons Wigard mit einer Herrenmannschaft Anfang der 60er Jahre. Von links: Alfons Wigard, Udo Broichhaus, Horst Löbbecke, Josef Hohmann, Manfred Büstrin, Ulrich Kirschbach und Dieter Beckmann

Es waren 25 Interessenten erschienen, unter anderem konnte der Tischtenniskreiswart Josef Hohmann begrüßt werden. Einstimmig wurde der bereits früher im Tischtennissport aktive Alfons Wigard zum Abteilungsleiter gewählt. Als Kassierer wurde Heinz Hohmann gewählt, als Geschäftsführer Paul Schröer. Josef Hohmann erklärte sich bereit, dass Training zu leiten. Die junge Abteilung gewann in den folgenden Monaten stark an Mitgliedern. Bereits im August 1955 konnten 79 (davon 22 Damen) gezählt werden. Im Mai 1955 erfolgte die Angliederung einer Damenabteilung unter der Leitung von Martha Kordel. Im Oktober 1955 wurde eine Jugend- und Schülerabteilung gegründet. Der erste Jugendwart wurde Waldemar Maatz.

Trainingsmöglichkeiten

Ab März 1955 wurde zunächst an zwei, später an drei Tischen trainiert. Eine Platte wurde neu angeschafft, die übrigen zwei waren Spenden von Freienohlern, die hergerichtet werden mussten. Das Training leiteten zunächst Josef Hohmann (Jugend, Herren), Waldemar Maatz (Jugend, Schüler) und Martha Kordel (Damen). Ab September 1956 übernahm Horst Löbbecke für den verstorbenen Waldemar Maatz das Training der Jugendlichen und Schüler, sowie die Position des Jugendwarts. Erste Spiel- und Trainingsstätte war der Saal im Haus Hellmann. Durch die stark steigende Mitgliederzahl musste bald ein größerer Trainingsraum gefunden werden. Ab Juni 1955 konnte dann das Training an zwei Tagen in der Schützenhalle Freienohl durchgeführt werden. Aufgrund der damals unbeheizten Schützenhalle musste allerdings im Winter auf das Training dort verzichtet werden. Dennoch war man froh, dass der Schützenverein die Halle zur Verfügung stellte. In den folgenden Jahren wurden beide Möglichkeiten zum Training und zum Spiel genutzt. 1956 erfolgte das Training an vier Tagen in der Woche, es kamen schon fünf Tische zum Einsatz. Im ersten Jahr des Bestehens wurden an 150 Trainingsabenden rd. 900 Tischtennisbälle verbraucht. Seit Ende der 50er Jahre wurde der Spiel und Trainingsbetrieb dann vollständig in der Schützenhalle durchgeführt.


Jugendliche mit Trainer Josef Höhmann 50er Jahre, stehend von links: Josef Höhmann, Albert Kreimeier, Alfred Gerja, Horst Löbbecke. Sitzend von links: August Storm, Horst Wendt und Paul-Heinz Voß

Nach der Aufnahme in den Westdeutschen Tischtennis Verband am 23.07.1955 waren die Voraussetzungen für den Start in die Saison 1955/56 gegeben. Eine Herrenmannschaft nahm an den Meisterschaftsspielen teil. Schnell sprach sich in den Kreisen Arnsberg, Meschede und Brilon die positive Entwicklung der Tischtennis Abteilung aus Freienohl herum. Es war eine frühe Anerkennung, dass schon im Jahr 1955 die Kreismeisterschaften in der Schützenhalle in Freienohl ausgetragen werden konnten. Am 4. September 1955 stellten in der Schützenhalle ca. 90 Spieler ihr Können mit dem weißen Zelluloid-Ball unter Beweis. Die Veranstaltung wurde von allen Beteiligten als hervorragende Kreismeisterschaft gewürdigt und gelobt. Der Kreisvorstand beschloss daraufhin, die Kreismeister-schaften 1956 noch einmal in Freienohl auszutragen. Am 2. September1956 konnten dann auch die Freienohler Tischtennisspieler ihre ersten Urkunden für den TuRa Freienohl erspielen. Erneut waren die Bedingungen in Freienohl so gut, dass sich die Tischtennis Abteilung auch für andere Turniere empfahl. Weitere Turnierhöhepunkte waren in den ersten Jahren die Mannschafts-Bezirksmeisterschaften der Jungen, sowie am 2. und 3. Juni 1956 die Endrunde des Westdeutschen Tischtennis Verbandes für Jugendmannschaften in Freienohl.

Erste Freienohler Erfolge

Besonders die Erfolge der Freienohler Damen verhalfen der TuRa Abteilung schon früh Anerkennung über den Tischtenniskreis hinaus. Gegen die besten Mannschaften aus dem Kreis zeigten die Freienohler Spielerinnen ihr Können an der grünen Platte. Renate Löbbecke gelang es bereits 1956 mit Karl Knippschild aus Gellinghausen Kreismeister im Mixed zu werden. 1957 holten sich Renate Löbbecke und Cillie Wiese aus Meschede den Kreismeistertitel im Damen Doppel. Der mannschaftliche Höhepunkt 1957 war der Pokalsieg. Die TuRa Damen gewannen in der Aufstellung Renate Löbbecke, Marlene Schwefer, Anneliese Pöttgen das Endspiel gegen den TTC Arnsberg mit 5:4. Bei den Kreismeisterschaften 1958 konnten Renate Löbbecke bei den Damen und Konrad Koreis bei den Jungen Kreismeister werden. Mit den Erfolgen der Damen und Herren schafften die Freienohler 1959 erstmalig den doppelten Mannschaftssieg im Kreispokal. 1961 konnten die Spielerinnen Hedwig Borbeck, Margret Geissler und Renate Löbbecke das Kreis-Double gewinnen. Der Erfolg im Pokal und in der Meisterschaft war und ist bis heute für die Freienohler Damen einmalig. Die Saison 58/59 war dann die vorläufige Krönung der jungen TuRa TT-Abteilung. Unbesiegt und ohne Punktverlust gewannen die TuRa Herren die Meisterschaft der Kreisklasse. Die Aufstiegsspiele zur Bezirksklasse in Bödefeld waren dann das Sahnehäubchen auf eine erfolgreiche Saison. Die Freienohler Herren spielten in der Saison 59/60 erstmals in der Bezirksklasse. Der spielerische Klassenunterschied war jedoch zu groß. Der Abstieg in die unterste TT-Klasse konnte im ersten Jahr nicht verhindert werden. Das Ziel des direkten Wiederaufstiegs wurde in der Saison 60/61 verwirklicht. Doch auch am Ende der zweiten Saison hieß der Absteiger wieder TuRa Freienohl. Und so ist es aus heutiger Sicht eine enorme spielerische Leistung und Charakterstärke der damaligen Spieler, dass man auch in der Saison 62/63 erneut den Aufstieg in die Bezirksklasse schaffte. Die Bezirksklasse wurde allerdings auch in dieser Saison nicht gehalten. In den folgenden Jahrzehnten konnten diese Erfolge nie wiederholt werden.

Kalte Zeiten

Es stellte sich heraus, dass die Schützenhalle den erhöhten Anforderungen für ein geordnetes und erfolgreiches Training nicht mehr genügte. In den Wintermonaten konnte in der ungeheizten Halle fast überhaupt nicht oder nur unter sehr widrigen Bedingungen trainiert werden. Zeitweise wurde das Training sogar mit Handschuhen und Mützen absolviert. Folglich blieb besonders der Nachwuchs dem Training fern. Dieses konnte lange Zeit nicht verkraftet werden. Die Trainingssituation änderte sich erst im Jahr 1972 grundlegend. Die Freienohler Sporthalle im Ohl wurde fertiggestellt. Nun konnte endlich unter hervorragenden Bedingungen trainiert werden. Ansteigende Mitgliederzahlen, besonders bei den Jugendlichen, waren zu verzeichnen.

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